Zukunftskonzept für den „Erlebnisraum Kassel Innenstadt“

04.05.2023

 

Vom klassischen Versorgungszentrum zu kreativen und spannungsreichen Genuss- und (Er-)Lebenswelten“, so lautet das Zielbild für die Kasseler Innenstadtquartiere in dem Zukunftskonzept für den „Erlebnisraum Kassel Innenstadt“.

Das 120 Seiten umfassende Erlebnisinszenierungskonzept setzt den Fokus auf die Ausprägung von vier unterschiedlichen Innenstadtquartieren in der Kasseler Innenstadt, die mit einer individuellen Schwerpunktsetzung um die Erlebnisse von „Kunst & Kultur“, „Shopping & Genuss“ sowie Raum für „Kommunikation & Begegnung“ neue Leitmotive für den Innenstadtbesuch und die Aufenthaltsqualität schaffen. Auch Fragen der Erreichbarkeit und Binnenmobilität sowie der klimagerechten und sozialen Stadt werden thematisiert. Das Ergebnis sind 19 schnell umzusetzende Maßnahmen (sogenannte Quick Wins) und 18 Inszenierungsprojekte, die im Mittelpunkt stehen. Sie bilden die inhaltliche Klammer für die individuelle Entwicklung und Herausstellung der Quartiere und das Zusammenspiel von Einrichtungen, Angeboten und öffentlichem Raum.

  • Der denkmalgeschützte Friedrichsplatz soll bspw. mit noch „mehr mobiler Stadtmöblierung auf dem Platz“, passend zu den bestehenden roten Sitzbänken, und „temporären kleinkulturellen Veranstaltungskonzepten zum ganzjährigen Erlebnisanker“ werden.
  • Über die „künstlerische Stilisierung der Wasserspiele entlang der Treppenstraße“ in Verbindung mit einer Ausweitung der abendlichen Eventbeleuchtung wird die Treppenstraße mit der Idee eines verbindenden gastronomischen und Szene-/Club-Konzeptes zur „leuchtenden Meile.“
  • Die Nutzung und Begrünung von Dachflächen und damit die Schaffung neuer, attraktiver Treffpunkte, wie auf dem Dach der GALERIA Kassel, schaffen weitere Anziehungspunkte.
  • Angelehnt an das „Freiluftexperiment Kassel aus dem Jahr 2021“ soll die „Untere Königsstraße als multikultureller stadtgesellschaftlicher Kiez“ entwickelt werden. Mit der Ausweitung der Sondernutzungen im öffentlichen Raum sollen neue Flächen für Außengastronomie, temporäre Aktionsbereiche für Kommunikation und Interaktion und zum Spielen entstehen.
  • Der Königsplatz soll zukünftig in seiner Funktion als zentraler „innerstädtischer Ankommensort, Erlebnisort und Treffpunkt mit dauerhaften und saisonalen Genuss-Eventkonzepten“ revitalisiert werden. So entsteht eine neue Genussroute vom Königsplatz zur Markthalle mit Ideen der Essbaren Stadt.
  • Auch städtebaulich empfiehlt das Erlebniskonzept mit künstlerischen und gestalterischen Verschönerungsideen Straßenbarrieren ab- und inhaltliche Brücken zwischen den Quartieren aufzubauen. Bei der Verbindungsbrücke zwischen GRIMMWELT und Neuer Galerie über die Frankfurter Straße wird das wörtlich genommen. Mit wechselnden Kunstinstallationen wird sie zur „Schwebenden Meile“.
  • Auch die inhaltliche, stadträumliche Aufwertung der Straßenquerungen zwischen Oberer Königstraße zur Bibliothek und dem neuen Brüder-Grimm-Platz mit Stadtwald oder die Übergänge zwischen Kurt-Wolters-Straße und Universität werden im Konzept mit neuen Ideen zur Raumgestaltung thematisiert.
     
Tabelle mit Quick Wins für die Kasseler Innenstadt

Damit gibt das Erlebnisraumkonzept Kassel Innenstadt nicht nur konkrete Ideen und Empfehlungen für die Erlebnisinszenierung, sondern thematisiert in insgesamt sechs Handlungsfeldern auch die notwendigen Veränderungsbedarfe in puncto politischer wie rechtlicher Rahmenbedingungen, Stadtraum, Aufenthalts- und Service-Qualität und auch das zentrale Thema der zukünftigen Organisations- und Partnerstrukturen für die Innenstadtentwicklung in gemeinsamer Verantwortung.

„Da sich markt- und trendbedingt in den vergangenen Jahren die Ansprüche und Erwartungen von Urlauber:innen, Tagesgästen, der eigenen Bevölkerung an die Innenstadt aber auch die Möglichkeiten der Eigentümer:innen, Geschäftsinhaber:innen und der Stadtverwaltungen stark verändert haben, braucht es neue Antworten, neue Anreize und Angebotskompositionen und eben neue Angebots- und Raumqualitäten die bewusst eine ausgewogene Mischung an Konsumorten und konsumfreien Räumen fokussieren“, Peter C. Kowalsky, Projektleiter und Leiter des Bereiches Destinationsmanagement bei PROJECT M.

Erlebnisraumentwicklung in gemeinsamer Verantwortung

Mit dem Konzept wird ein weiteres Schlüsselprojekt des Tourismuskonzepts der Stadt Kassel umgesetzt. Es eröffnet die stadtgesellschaftliche und politische Debatte, um konkrete Umsetzungsschritte und die Finanzierung von Einzelmaßnahmen. Zentraler Baustein für die erfolgreiche Umsetzung des Innenstadterlebniskonzeptes in gemeinsamer Verantwortung wird die Zusammenarbeit von Citymanagement Kassel, Kassel Marketing und dem Stadtplanungsamt. Ebenso ist die Fortführung der intensiven Beteiligung und der Aufbau von Quartiersmanagement in den Innenstadtquartieren ein wichtiger Aspekt. Die Überzeugung zur Fortführung der breiten Beteiligung wurde gemeinsam mit der Steuerungsgruppe und rund 50 eingebundenen Fachleuten der Kasseler Innenstadt in einem sog. Mission-Statement – einer Selbstverpflichtung – formuliert:  

„Nachhaltige Emotion und Bindung braucht kontinuierliche Interaktion“.

Das heißt, dass es bewusst darum gehen soll, den Belangen möglichst aller Anspruchsgruppen Gehör zu geben, sodass sich aus kreativen und vielseitigen Gemeinschaften stetig neue Genuss- und (Er-)Lebenswelten (weiter-)entwickeln. Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und Stadtpolitik sollen in Kassel somit zukünftig als Gestalter agieren, als fachkundige Koordinatoren und Impulsgeber. Im gemeinsamen Zusammenspiel bieten sie allen Innenstadt-Akteuren einen Rahmen, der neue Räume und Plattformen für aufeinander abgestimmte, weitsichtige Entwicklungen und Freiräume für neue, mutige Wege schafft. 

Tabelle mit den Projekten zur Erlebnisinszenierung für den "Erlebnisraum Kassel Innenstadt"

Hintergrund zum Prozess

Das Zukunftskonzept „Erlebnisraum Kassel Innenstadt“ ist Kassels Antwort auf den drohenden Bedeutungsverlust der Innenstädte und eine proaktive Gestaltung der Transformation der Innenstadt. Fragestellungen wie: Was macht Kassel aus und warum wird die Innenstadt besucht? Wo liegen Schwachstellen oder Hemmnisse, die eine Weiterentwicklung zu einem echten, attraktiven Begegnungsort derzeit ausbremsen? Was sind unsere Stärken und Besonderheiten? – standen im Fokus der Konzeptausarbeitung. Mehr als 50 Expert:innen aus Politik, Verwaltung, Kammern, Verbänden, Immobilienbranche und Eigentümern haben sich daran beteiligt und eine interdisziplinäre Lenkungsgruppe den Prozess begleitet. Die Kasseler Betriebe und die Bevölkerung konnten ihre Ideen über eine Online-Befragung und eine Projektwebsite einbringen.

PROJECT M freut sich über die langjährige Partnerschaft mit den Akteuren der Stadt Kassel und die wertvolle Zusammenarbeit im Rahmen des Erlebnisraum-Konzeptes.

Gruppenfoto von der Pressekonferenz zum Projekt "Erlebnisraum Kassel Innenstadt"

 

 

Möchten auch Sie Ihre Innenstadt resilienter für die Herausforderungen der Zukunft aufstellen? Sprechen Sie uns gerne an!

Presse / HNA: https://www.hna.de/kassel/kassels-innenstadt-soll-spannender-werden-studie-zeigt-ideen-auf-92253716.html

 

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Bilder: 
Vorstellung der Ergebnisse und Projektideen (v.l.): Alexander Wild (City Kaufleute Kassel e.V.), Peter C. Kowalsky (PROJECT M), Stadtbaurat Christof Nolda, Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker und Sabine Heinemann (Citymanagement) © Bernd Schoelzchen/Stadt Kassel,

weitere Bilder aus dem Prozess © PROJECT M

Ansprechperson

Peter C. Kowalsky

Geschäftsführer

Maik Zießnitz

Senior Consultant