Erlebnisökonomie und das erweiterte Tourismusverständnis im Fokus
Erlebnisökonomie und das erweiterte Tourismusverständnis im Fokus
„Visitors“, also Nutzerinnen und Nutzer des Erlebnis- und Freizeitangebots einer Destination umfassen alle Besucherinnen und Besucher, die kurz oder länger in eine Destination kommen, sich dort vorübergehend aufhalten, dort leben oder arbeiten. Sie alle nutzen touristische und Kultur- oder Freizeitangebote und lösen Effekte aller Art aus – nicht zuletzt auch ökonomische Effekte.
Diese veränderte Perspektive weitet den Fokus auf die ganzheitliche Entwicklung von Destinationen als Freizeit-, Begegnungs- und Erlebnisräume, die gleichermaßen von Gästen wie auch von der lokalen Bevölkerung gleichwertig genutzt werden. Ein in dieser Weise erweitertes „Tourismus“verständnis verhilft nicht nur zu einem Gesamtbild der zu managenden Vorgänge in einer Destination, sondern im Hinblick auf ein in den Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie ausbalanciertes Nachhaltigkeitsverständnis.
Es bedarf miteinander verzahnter Strategien und verbindliche Kooperationen zwischen der Stadt- und Regionalentwicklung und den Tourismusakteuren. Die Tourismuskompetenz systematisch in die Stadt- und Regionalentwicklung einzubinden, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor einer nachhaltigen Strategie. Daher ist es erforderlich, Kooperation und Strukturen neu zu denken und auch Finanzierungsfragen für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur deutlich integrierter zu denken. Neue, miteinander verzahnte Erfolgskennzahlen sind erforderlich.
Allerdings: Vielerorts ordnen relevante Akteure im Stadt- und Regionsmanagement den Tourismusorganisationen die veränderten Aufgaben nicht zu. Gemeinsame Schnittstellen sind oft nicht definiert, Ziele, Strategien und Finanzierungssysteme werden isoliert gedacht, Fördersysteme sind nicht miteinander verzahnt. Erst nach und nach lassen sich die erforderlichen Veränderungen erkennen. Vorbilder sind progressive Destinationen, wie Kopenhagen oder Berlin, die die Umsetzung in unterschiedlicher Weise bereits erprobt haben.