Aalen bewegt und verbindet – Ein neues Tourismuskonzept für die Destination Aalen

Gemeinsam mit den Schlüsselakteuren aus Aalen erarbeitete unser Münchner Team seit Anfang des Jahres ein umsetzungsorientiertes und innovatives Tourismuskonzept für die Stadt Aalen.

„Aalen bewegt und verbindet“

...ist künftig das Selbstverständnis der Akteure in und um Aalen. Und wenn alles nach Plan läuft, dann etabliert sich Aalen in den nächsten Jahren im Wettbewerb der Destinationen als “Aktiv - und Kulturstadt” mit einmaligem Angebot für Kurzurlauber von aktiven Best Agern über kulturinteressierte Familien bis zu jungen Mountainbikefans, die alle neben Aktiverlebnissen auch das Stadtflair genießen werden. 

Gelegen am östlichen Rand der Schwäbischen Alb, bietet Aalen mit seinen knapp 70.000 Einwohner:innen den Gästen ein breites touristisches Angebot. Besonders stechen für Aalen die beiden UNESCO-Stätten (das UNESCO Weltkulturerbe Limes und der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb) hervor. Neben den kulturellen Highlights der Stadt, ist Aalen vom Stadtbild und den Einzelhandels- und Eventangeboten gut aufgestellt. Das traditionsreiche Wirtschaftszentrum ist auch für das Geschäftsreisesegment gut aufgestellt. Im Aktiv-Bereich ist Aalen durch die Topographie attraktiv für Wanderer und Radfahrer. Insbesondere die MTB-Szene erblüht gerade in Aalen. Es gibt zwei MTB-Manager, die selbst im Weltcup starten und einen City-Eliminator Weltcup in die Stadt holten. Das Umland ist durch kulturhistorische Bauten und Gewässer mit Freizeitwert touristisch reizvoll und entwicklungsfähig.

Zur Sicherung der Lebens- und Standortqualität und einer positiven Entwicklung des Tourismus in Aalen hat das Amt für Kultur und Tourismus der Stadtverwaltung Aalen im Jahr 2022 die Erarbeitung eines ersten grundlegenden und integrierten Tourismuskonzeptes ausgeschrieben. In einem ganzheitlichen und partizipativen Prozess erarbeiteten unsere Kolleginnen und Kollegen am Münchner Standort seit Anfang des Jahres durch systemische Ansätze und unter Einbindung von Methoden und Tools aus dem Neuromarketing ein umsetzungsorientiertes und innovatives Konzept.

Unter Einbindung der Tourismusakteure haben wir die wichtigsten Grundlagen zusammengetragen und neben der Erfassung des IST-Zustandes das touristische Angebot der Destination Aalen im Kontext der Nachfrage- und Marktentwicklung betrachtet und dabei stets die übergeordneten Vermarktungsstrategien (z.B. TMBW, Ostalb) und Zusammenarbeitsstrukturen im Blick gehabt. Es wurde deutlich: Aalen braucht eine optimierte Organisationsstruktur, einen umsetzungsorientierten Fahrplan und eine Gemeinschaft, die im Tourismus etwas bewegt.

Gemeinsam mit einer Lenkungsgruppe, bestehend aus den Schlüsselakteuren der Region aus den Bereichen Kultur, Aktiv, Tourismus- und Gastgewerbe, haben wir die Zukunftsausrichtung Aalens definiert und eine Vision und Mission formuliert. Darauf aufbauend wurde die künftige Positionierung Aalens durch Ableitung von Erlebnisprofilen und damit die Angebote und Erlebnisse Aalens für konkrete Zielgruppen herausgearbeitet.

Die künftige Positionierungsstrategie für die Destination Aalen besteht aus drei Erlebnisprofilen „Aktiverlebnis“, „Kulturerlebnis“ und „Stadterlebnis“. Eine Verortung dieser auf der Limbic Map (nachfolgende Darstellung) ergab zunächst eine breite Streuung über die drei Emotionssysteme. Die Limbic Map stellt die grundlegenden menschlichen Emotionssysteme dar, auf ihr lassen sich u.a. Markenerlebnisse, Angebotsprofile und Zielgruppen planen. Für einen möglichen Markenprozess haben wir damit die Grundlage bereits in der Tourismusstrategie erarbeitet.

Die SOLL-Perspektive für Aalen befindet sich in der Verbindung von Balance und Stimulanz auf der Limbic Map. Das bedeutet eine Zusammenführung und Verjüngung des Profils bei Aufrechterhaltung der konservativeren, etablierten Profile, die für große Teile touristischer Wertschöpfung stehen. Um dies zu erreichen, werden die Profilthemen künftig integriert gedacht und Produktentwicklungen müssen damit stets in Kooperationen erfolgen. 

Wir haben erstmals in Baden-Württemberg die BeST Zielgruppen in eine Strategie implementiert, sodass hier der Schulterschluss ideal vorbereitet ist. Mit den „Best Agern“ als kultur- und aktivinteressierte Kernzielgruppe, den Outdoor-Begeisterten mit einem Fokus auf Radfahren und Mountainbiken und kulturinteressierten Familien, die gemeinsame Zeit genießen wollen, positioniert sich Aalen also künftig im Dreiklang aus Kulturerlebnis, Aktiverlebnis und Stadterlebnis. Die Zielgruppen wurden in Personas übersetzt, sodass hier die Leistungsträger:innen direkt klare Arbeitshilfen haben.

Insgesamt wurden 49 individuelle Maßnahmen für den Tourismus in Aalen entwickelt. Diese sind in drei strategischen Wegen zusammengefasst. Innerhalb der nächsten 3 Jahre gilt es nun, die Schlüsselprojekte daraus konsequent umzusetzen und damit den Tourismus sowie die Lebens- und Erlebniswelten in Aalen erfolgreich zu managen, um die gewünschten Wertschöpfungen zu erreichen.

Ende September haben wir unser Tourismuskonzept vor dem Gemeinderatsausschuss für Kultur, Bildung und Finanzen in Aalen vorgestellt und intensiv diskutiert. Mehr Infos dazu findet ihr unter diesem Link. 

Eine Woche später erfolgte die finale Vorstellung vor dem Gemeinderat, in welchen das neue Tourismuskonzept für die Destination Aalen abschließend diskutiert und verabschiedet wurde – und zwar einstimmig! Durch diese einstimmige politische Legitimation ist der Weg für die Tourismusentwicklung der Destination Aalen nun geebnet. In der Sitzung wurden außerdem die für die Umsetzung benötigten finanziellen und personellen Ressourcen bestätigt. Damit kann das neu zu gründende Amt für Tourismus durchstarten.

Wir bedanken uns für die hervorragende Zusammenarbeit und freuen uns, die “Aktiv- und Kulturstadt” auch weiterhin in der touristischen Entwicklung begleiten zu dürfen.